Gibt es seriöses Anti-Aging?

Erdbeeren

Erdbeeren

Heilsversprechen gibt es viele. „Nehmen Sie Präparat xy und Sie leben länger.“ Den meisten Lesern erscheinen solche plumpen Werbeaussagen unseriös. Oder ist doch etwas daran? Wer möchte nicht länger leben – zumindest solange die Gesundheit stimmt! Gibt es seriöses „Anti-Aging“?

Anti-Aging ist modern. „Anti-Aging“ bedeutet: Gegen das Altern, das Altern aufhalten. Mit Tabletten, Tinkturen und Pülverchen wird versucht, der Natur ein Schnippchen zu schlagen. Und wenn das nicht klappt, wenn sich das Altern nicht aufhalten lässt, dann wenigstens so tun als ob. Unmengen von Anti-Aging-Salben, Fältchencremes, Potenzmittel und letztlich liften was möglich ist sind auf dem Vormarsch. Damit bleibt man zwar nicht jünger, sieht aber jünger aus.

Doch egal wie gut die Fassade aussieht: Darunter altert man weiter und das Ende kommt bestimmt. Bleibt so der alte Traum der Menschheit, das Leben zu verlängern, nur ein Traum?
Weise Philosophen empfehlen das Beste daraus zu machen: „Nicht dem Leben mehr Jahre hinzufügen, sondern den Jahren mehr Leben“. Es lohnt sich sicher, darüber nachzudenken. Aber geht es nicht zusätzlich, die Lebenszeit irgendwie zu verlängern? Die moderne Medizin kann doch so viel! – ?

Seriöse Anti-Aging-Medizin

Es gibt tatsächlich eine Richtung der Medizin, die sich ganz seriös mit Anti-Aging beschäftigt. Und die sagt eindeutig: Das Leben verlängern, länger leben, als es dem Menschen bestimmt ist, ist so nicht möglich! Vielleicht in Zukunft, vielleicht gibt es eines Tages Mittel, die das Altern jeder Zelle und des Körpers verhindern können, aber in den nächsten Jahrzehnten ist da nichts absehbar.

Aber etwas anderes geht, und das ist mindestens genau so wertvoll: Kann man sein Leben nicht verlängern, so kann man wenigstens dafür sorgen, dass man nicht früher als nötig stirbt. Und dann hat man etwas gewonnen: Verhindert man, früher als nötig zu sterben, dann lebt man auch länger! Und dazu hat die Medizin eine Reihe realistischer Möglichkeiten.

Nicht früher sterben als nötig

Bananen

Bananen

Möchte man nicht früher sterben als nötig, möchte man also so lange wie möglich leben, muss man nur schauen: Warum sterben Menschen früher? Eine Antwort hierauf findet sich in der offiziellen Todesursachen-Statistik.

Und hier wird sofort klar: Sterben Menschen nicht an Herzinfarkt oder Schlaganfall (weil die Arterien verkalkt sind) oder an Krebs (weil Zellen geschädigt sind und entarten), haben Menschen keine tödlichen Unfälle oder zerstören den Körper mit Drogen, dann leben sie länger. Optimaler Weise so lange, bis die Zeit für den Einzelnen wirklich unwiderruflich gekommen ist.

Ein philosophischer Gedanke dazu: Die Bibel lehrt uns, dass wir nicht wissen, wie viel Zeit dem einzelnen Menschen gegeben ist. Und dass es uns nicht möglich ist, die Lebenszeit auch nur um einen Hauch zu verlängern. Das umgekehrte machen aber viel zu viele Menschen: Die Lebenszeit verkürzen. Seltener bewusst durch Selbstmord, viel häufiger unbewusst durch eine krank machende Lebensweise.

Die Todesursachen-Statistik

Das Statistische Bundesamt gibt jedes Jahr die offizielle Todesursachenstatistik Deutschlands heraus. Danach stirbt etwa jeder 2. Deutsche an Herz-Kreislauf-Krankheiten (Herzinfarkte, Schlaganfälle usw.) und jeder 4. Deutsche an Krebserkrankungen.

2004 hat sich eine amerikanische Arbeitsgruppe die Mühe gemacht, zu schauen, warum die Menschen denn an diesen Krankheiten gestorben sind. Hier die Statistik der eigentlichen Todes-Ursachen:

  • Rauchen 18,1%
  • Fehlernährung und Bewegungsmangel 16,6%
  • Alkoholkonsum 3,5%
  • Infektionen 3,1%
  • Giftige Substanzen 2,3%
  • Autounfälle 1,8%
  • Schusswaffen 1,2%
  • Sexuelle Verhaltensweisen 0,8%
  • Drogenkonsum 0,7%

Mit Ausnahme der Schusswaffen sind diese Zahlen auf Deutschland übertragbar.

Äpfel

Äpfel

Wenn man jetzt nur mal die ersten 3 und die letzten beiden Positionen zusammenzählt, dann sterben 40% der Menschen an einer Verhaltensweise, die veränderbar wäre! Alle anderen Ursachen sind weit abgeschlagen.

Mit anderen Worten: Das Quartett Rauchen, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Alkoholkonsum ist die weitaus häufigste Ursache für den Tod!

Möchte man nicht früher sterben als nötig, muss man genau hieran arbeiten. Hier liegen also die Probleme, warum Menschen zu früh sterben:

1. Die größte Gefahr: Das tödliche Quartett

  • Rauchen
  • Ungesunde Ernährung
  • Bewegungsmangel
  • Schädlicher Alkoholkonsum

2. Die nicht zu unterschätzende Gefahr

  • Krankmachender Stress

3. Etwas seltener, aber gefährlicher Lebensstil

  • Riskantes Freizeitverhalten
  • Risiko-Sportarten
  • Bestimmte sexuelle Verhaltensweisen
  • Drogenkonsum

Nur einfach älter zu werden ist aber auch nicht das Ziel. In den oben genannten Zahlen nicht erfasst sind all die Patienten, die noch nicht an der Krankheit gestorben sind, durch moderne Medizin überleben können, aber schwer krank oder pflegebedürftig sind. Es erstaunt sicherlich nicht, dass die Ursachen für Pflegebedürftigkeit genau die gleichen sind wie für vorzeitigen Tod. Das Ziel eines präventiven Lebensstils ist also, nicht nur älter zu werden, sondern: Gesünder älter werden.

Keine Schuld!

Birnen

Birnen

Diese Zahlen sind natürlich nicht dafür da, Schuld zuzuweisen, wenn jemand krank wird. Zum einen nützt das nichts, zum anderen darf man etwas nicht vergessen:
Wer die Zahlen oben genau studiert hat, sieht, dass ein Teil der Erkrankungen einfach schicksalhaft sind und auch gesund lebende Menschen erwischen kann.

Immer mal wieder hört man, dass jemand, der nie geraucht hat, Lungenkrebs bekommt oder ein Kettenraucher mit 90 Jahren kerngesund ist. Natürlich gibt es das – wenn auch selten. Manchmal kann man einfach nicht erklären, warum jemand krank wird oder warum jemand wider Erwarten gesund bleibt.
Aber diese Ausnahmen dürfen nicht über die Realität hinwegtäuschen: Menschen, die gesund leben, bleiben viel häufiger gesund. Und Menschen, die krankmachend leben, sterben viel häufiger früher.

Auch hier gibt es Zahlen:
Würden alle Deutschen gesund leben, gäbe es sofort 1/3 weniger Krebserkrankungen. Diabetes und Bluthochdruck würden nahezu selten werden – und das obwohl die Menschen immer älter werden. Wie viel Leid könnte hier verhindert werden! So ganz nebenbei wäre das Gesundheitswesen saniert und unsere Kassenbeiträge könnten drastisch reduziert werden.

Sicher unrealistisch, denn wer möchte seinen Lebensstil wirklich ändern? Aber ist es das nicht wert: Sehr viel weniger Menschen würden schwere Erkrankungen bekommen. Ich meine, für diese vielen gewonnenen Lebensjahre lohnt es sich, seinen Lebensstil zu überdenken!

 

Präventiver Lebensstil

Manchmal hat man den Eindruck, durch den Fortschritt der Medizin würden immer mehr Krankheiten zurückgedrängt. Das gilt jedoch nur für akute Krankheiten. Denn obwohl wir auch chronische Krankheiten immer besser behandeln können, nehmen diese deutlich zu.

So hat sich der Diabetes (Zuckerkrankheit) seit dem 2. Weltkrieg verzehnfacht. Bluthochdruck und hoher Cholesterin haben sich in den letzten 20-30 Jahren verdoppelt. Speziell beim Bluthochdruck sind wir sogar weltweit führend. Eine wenig ehrenvolle Spitzenposition.

Das ist nicht damit zu erklären, dass die Deutschen immer älter werden. Dadurch hätte es nur einen leichten Anstieg gegeben. Nein, hier sind sich alle Studien einig: Das liegt ausschließlich am veränderten Lebensstil.

Eins wird mit dem bisher gesagten klar:
Die Chance, länger und gesünder zu leben, gibt nicht ein Wundermittel aus der Hexenküche, sondern ein präventiver Lebensstil.

Pflaumen

Pflaumen

Ein präventiver (= vorbeugender) Lebensstil bedeutet: So leben, dass man das Risiko so klein wie möglich hält.

Nach allem hier Gesagten kann man nun zusammenfassen:
Präventiver Lebensstil umfasst folgende Bereiche:

  • Ernährung
  • Bewegung
  • Gewicht
  • Rauchen und Alkohol
  • Stress
  • Früherkennung und Vorsorge
  • Reisen, Sport, Freizeit
  • Familie, Erziehung, Sexualität
  • Spiritualität
  • Jeden dieser Bereiche erschöpfend zu behandeln, würde ganze Bücher füllen. Wir unterstützen Sie, indem wir Kurse zur präventiven Lebensführung anbieten.

Zu spät?

Was ist aber mit denen, die schon an der einen oder anderen Krankheit erkrankt sind? Ist es da für einen vorbeugenden Lebensstil nicht zu spät?

Klare Antwort: NEIN! In keinem Alter und bei keiner Krankheit ist es zu spät! Denn mit einem vorbeugenden Lebensstil kann ich auch bei vorhandener Krankheit noch wertvolle Lebenszeit erhalten:

Oft ist es möglich, dass die Krankheitssymptome verschwinden, obwohl man an der Krankheit erkrankt ist. Beispiel: Der Diabetiker, der trotz seiner Zuckerkrankheit keine Medikamente braucht.

Auch ist es oft möglich, das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern. Beispiel: Der Patient nach Herzinfarkt, der keinen weiteren Herzinfarkt mehr bekommt. Oder der Diabetiker, der seine Niere schützt und nie an die Dialyse muss.

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